1938: Die Novemberpogrome
Lessingstraße 10, Wohnort von Familie Steinberg
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 lief im nationalsozialistischen Deutschland eine gezielte Gewaltaktion gegen die jüdische Bevölkerung: von ihnen geführte Geschäfte wurden geplündert, Wohnungseinrichtungen zerstört und deren Synagogen niedergebrannt. Mehr als eintausend jüdische Mitbürger verloren bei der Aktion ihr Leben, viele Tausende wurden verhaftet und verschleppt. Die Polizei, längst zum Werkzeug des NS-Systems gemacht, griff nicht ein.
In Wolfenbüttel wurden am 10. November etwa gegen zwei Uhr morgens aus Braunschweig kommende SA-Leute vor die Synagoge in der Lessingstraße gefahren. Sie drangen gewaltsam in das Gebäude ein, zerschlugen das gesamte Inventar und setzten das Gotteshaus in Brand. Die erst Stunden später hinzugezogene Feuerwehr musste sich darauf beschränken, ein Übergreifen der Flammen auf die Nachbarhäuser zu verhindern.
Siegfried Steinberg war Kantor der jüdischen Gemeinde und wohnte mit seiner Frau, Kindern und Enkeln direkt neben der Synagoge. Eine damalige Nachbarin erinnert sich Ende der 1970er Jahre rückblickend in einem Zeitungsinterview daran, wie sie im Vorgarten stand, als die Männer in die Wohnung der Steinbergs eindrangen. Sie erzählt, wie die SS-Männer ihrer Zerstörungswut freien Lauf ließen, Federbetten zerschlitzten, Geschirr und sogar eine Geige zerschlugen. Auch auf Siegfried Steinberg schlugen sie ein und brüllten ihn an, dass er es gewesen sei, der alles angesteckt hätte.
Vater und Sohn Steinberg wurden in dieser Nacht in Haft genommen und in das Konzentrationslager Buchenwald verschleppt. Siegfried Steinberg kehrte zehn Tage später zurück. Sohn Ernst wurde erst im Januar 1939 entlassen. Er flüchtete mit Frau und Kind nach Ecuador.
Siegfried Steinberg versuchte vergeblich seinem Sohn dorthin zu folgen. 1942 wurde er nach Warschau deportiert. Er kehrte nicht zurück.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 lief im nationalsozialistischen Deutschland eine gezielte Gewaltaktion gegen die jüdische Bevölkerung: von ihnen geführte Geschäfte wurden geplündert, Wohnungseinrichtungen zerstört und deren Synagogen niedergebrannt. Mehr als eintausend jüdische Mitbürger verloren bei der Aktion ihr Leben, viele Tausende wurden verhaftet und verschleppt. Die Polizei, längst zum Werkzeug des NS-Systems gemacht, griff nicht ein.
In Wolfenbüttel wurden am 10. November etwa gegen zwei Uhr morgens aus Braunschweig kommende SA-Leute vor die Synagoge in der Lessingstraße gefahren. Sie drangen gewaltsam in das Gebäude ein, zerschlugen das gesamte Inventar und setzten das Gotteshaus in Brand. Die erst Stunden später hinzugezogene Feuerwehr musste sich darauf beschränken, ein Übergreifen der Flammen auf die Nachbarhäuser zu verhindern.
Siegfried Steinberg war Kantor der jüdischen Gemeinde und wohnte mit seiner Frau, Kindern und Enkeln direkt neben der Synagoge. Eine damalige Nachbarin erinnert sich Ende der 1970er Jahre rückblickend in einem Zeitungsinterview daran, wie sie im Vorgarten stand, als die Männer in die Wohnung der Steinbergs eindrangen. Sie erzählt, wie die SS-Männer ihrer Zerstörungswut freien Lauf ließen, Federbetten zerschlitzten, Geschirr und sogar eine Geige zerschlugen. Auch auf Siegfried Steinberg schlugen sie ein und brüllten ihn an, dass er es gewesen sei, der alles angesteckt hätte.
Vater und Sohn Steinberg wurden in dieser Nacht in Haft genommen und in das Konzentrationslager Buchenwald verschleppt. Siegfried Steinberg kehrte zehn Tage später zurück. Sohn Ernst wurde erst im Januar 1939 entlassen. Er flüchtete mit Frau und Kind nach Ecuador.
Siegfried Steinberg versuchte vergeblich seinem Sohn dorthin zu folgen. 1942 wurde er nach Warschau deportiert. Er kehrte nicht zurück.